Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland feiert 30jähriges Jubiläum
Auf 30 Jahre Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland blickten am Mittwochabend Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kommunen und der hiesigen Arbeitsmarktakteure zurück. Ehrengast der Jubiläumsveranstaltung, die in der Münchhausen-Scheune im Museumsdorf Cloppenburg stattfand, war die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens. In ihrem Grußwort lobte die Ministerin die geleistete Arbeit von Koordinierungsstellenleiterin Renate Hitz und ihrem Team. „Wir haben insgesamt 24 Koordinierungsstellen in Niedersachsen. Die Koordinierungsstelle hier ist eine der erfolgreichsten in Bezug auf Anzahl der Beratungen, Verbundunternehmen und Vielzahl an Weiterbildungen“, betonte sie. Gleichzeitig hob sie die Begleitung und Vermittlung von geflüchteten Frauen hervor, die von Gaby Middelbeck geleitet wird.
Eines wurde im Laufe der Veranstaltung immer wieder deutlich: Das Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, das vor 30 Jahren zur Gründung der Koordinierungsstelle geführt hatte, ist auch heute noch hochaktuell. „Ursprünglich ging es darum, Frauen nach der Familienphase den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern“, blickte Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg in seiner Einführung zurück. In dem Zusammenhang begrüßte er die ehemaligen Leiterinnen der Koordinierungsstelle Doris Böckmann-Lucks und ihre spätere Nachfolgerin Elisabeth Seelhorst. „Das Oldenburger Münsterland war damals eine von drei Modelregionen, da hier die Erwerbsquote der Frauen sehr unterdurchschnittlich war“, erinnerte Daniela Behrens an die Anfänge. Seitdem habe sich viel getan, wie zum Bespiel die Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. „Da die Koordinierungsstelle gleichzeitig die Geschäftsstelle des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e.V. mit derzeit 169 Mitgliedern ist, fließen auch die Anforderungen der Betriebe in die Arbeit mit ein“, fügte Landrat Wimberg zu der positiven Entwicklung hinzu. Heute gehe es darum, Möglichkeiten zu schaffen, dass auch Männer Beruf und Familie besser vereinbaren könnten, wie Ministerin Behrens weiter ausführte. „Große Zukunftsthemen sind zudem die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie die Integration von Frauen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt“, machte die Ministerin in einer anschließenden Podiumsdiskussion deutlich. Der Fachkräftemangel unterstreiche die Notwendigkeit dieser Themen. „Frauen sind heute so hochqualifiziert wie nie zuvor“, so Daniela Behrens. Es sei wichtig, diese Qualifikationen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Das ist auch das Ziel der Arbeit von Anja Komossa, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter im Landkreis Cloppenburg, und Julia Wienken vom Sozialdienst Katholischer Frauen, die ebenfalls in der Podiumsdiskussion ihre Tätigkeiten vorstellten. Besonderes Augenmerk legen sie dabei auf die steigende Zahl alleinerziehender Frauen, die einen besonderen Unterstützungsbedarf hätten.
Daniela Behrens sicherte zu, die Koordinierungsstellen auch in Zukunft mit EUMitteln finanziell zu unterstützen und appellierte auch an die Landkreise Cloppenburg und Vechta dies weiterhin zu tun. „Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel sind wir auf gut ausgebildete Frauen angewiesen“, betonte Vechtas Landrat Herbert Winkel in seinem Schlusswort. Er wagte bereits eine Zukunftsprognose: „In 30 Jahren sollte eine Koordinierungsstelle nicht mehr nötig sein, denn dann sind viele der heutigen Probleme hoffentlich gelöst.“
Eine Premiere erlebten die anwesenden Gäste, als Renate Hitz ihnen den neuen Imagefilm der Koordinierungsstelle vorstellte. Der Film kann nun auch über die Internetseite www.koordinierungsstelleom.de angesehen werden.
Von links: Vechtas Landrat Herbert Winkel, Anja Komossa (Beauftragte für Chancengleichheit beim Jobcenter im Landkreis Cloppenburg), Daniela Behrens (Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, SPD), Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg, Julia Wienken (Sozialdienst Kath. Frauen), Christoph Eilers (Landtagsabgeordneter der CDU), Renate Hitz (Leiterin der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland), Moderatorin Dr. Lydia Kocar (Referentin des Landrates Cloppenburg)