Informationsveranstaltung des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e. V. zeigt neue Konzepte und Ideen fürs Fachkräftemarketing
„Incentives können die Attraktivität eines Arbeitgebers steigern. Das gilt für potenzielle Fachkräfte ebenso wie für den vorhandenen Mitarbeiterstamm“, sagte Renate Hitz, Geschäftsführerin des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e. V. zum Auftakt der kürzlich durchgeführten Informationsveranstaltung für die Verbund-Mitglieder in Langförden. Ideen und Konzepte dazu lieferten Philipp Quatmann, Inhaber der Beratungsfirma InnoQuativ aus Emstek und Martin Bockhorst vom Malteser Hilfsdienst. Gastgeber, der unter strengen Hygieneauflagen und mit begrenzter Teilnehmerzahl durchgeführten Veranstaltung, war der Verbund Oldenburger Münsterland. Jan Kreienborg, Geschäftsführer des Verbundes OM, stellte bei dieser Gelegenheit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den neuen Firmensitz in Langförden vor und erläuterte in einer kurzen Präsentation, wie er und sein Team mit gezielten Maßnahmen die Attraktivität des Oldenburger Münsterlandes steigern und für Fachkräfte werben.
Wie wichtig ein gutes Fachkräftemarketing mit Blick auf die demografischen Veränderungen ist, machte Philipp Quatmann deutlich. „Immer mehr Fachkräfte erreichen das Rentenalter, aber es kommen dementsprechend keine jungen Leute nach“, erläuterte er. Im Wettbewerb um Mitarbeiter müsse sich daher ein Unternehmer fragen, wie soll meine Firma in 10 Jahren aussehen und wie kann ich meine Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Eine wichtige Rolle können dabei Sachbezüge und Incentives spielen. Die Möglichkeiten reichen von kostenlosen Getränken und Büro-Obst, über Tankgutscheine, Handys und Mitgliedschaften in Fitness-Studios bis hin zum E-Bike-Leasing. Auch mit Zeitwertkonten, Betriebsrenten, flexibler Arbeitszeitgestaltung oder regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten können sich Arbeitgeber einen Vorsprung im Wettbewerb um Mitarbeiter schaffen. „Aber ganz ohne Konzept geht es nicht“, so Philipp Quatmann. Die Arbeitgeber müssten sich zuerst selbst einige Fragen stellen: Wofür stehe ich als Unternehmen? Was sagt mein Leitbild aus? Und, wie kann ich Sachbezug gestalten, um ein Alleinstellungsmerkmal zu erreichen?
„Dabei muss man auch immer die Zielgruppe im Blick haben“, erläuterte Philipp Quatmann. Junge Berufseinsteiger beispielsweise wüssten um ihren Wert für den Arbeitsmarkt. Darauf müssten sich die Arbeitgeber einstellen. Aber auch das Thema Mitarbeiterbindung spielt im Zusammenhang mit Incentives eine wichtige Rolle. Dabei geht es darum, Fluktuation zu verringern und die Motivation zu steigern. So könnten Incentives sogar ein Sparpotenzial haben, denn ein Bewerbungs- und Rekrutierungsprozess für neue Mitarbeiter sei viel kostspieliger, so Quatmann.
Ein Thema mit zunehmender Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Unterstützung von Mitarbeitenden, die Angehörige pflegen. Martin Bockhorst vom Malteser Hilfsdienst stellte dazu die Möglichkeit vor, dass Arbeitgeber sich an den Kosten für einen Hausnotruf beteiligen können, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Pflegeaufgaben zu entlasten. Diesen Dienst könnte jedes Unternehmen auch im Rahmen der Entgeltumwandlung in Anspruch nehmen, wie Martin Bockhorst erläuterte. „Letztendlich profitieren beide Seiten, denn die Mitarbeiter können sich auf ihre Arbeit konzentrieren und brauchen sich keine Sorgen um die pflegebedürftigen Angehörigen machen und der Arbeitgeber profitiert von der Motivation und besseren Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden“, fasste Martin Bockhorst zusammen.
Renate Hitz bedankte sich zum Abschluss mit einem Präsent bei den Referenten für die Informationen und zahlreichen Anregungen.
Von links: Martin Bockhorst, Insa Kanne-Hunfeld (beide Malteser Hilfsdienst gGmbH), Jan Kreienborg (Geschäftsführer Verbund Oldenburger Münsterland), Renate Hitz (Geschäftsführerin des Verbundes familienfreundlicher Unternehmen e. V. Oldenburger Münsterland), Philipp Quatmann (innoQuativ)
Bildquelle: M. Böckermann, honorarfrei