Die sogenannte Arbeitgeber-Tour für Migrantinnen fand in diesem Jahr in Visbek statt. Hierzu wurden im Ortskern verschiedene Betriebe zu Fuß besucht und der Arbeitsort besichtigt, wie aus einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit hervorgeht. Die Frauen und die Betriebe hatten somit die Möglichkeit, sich direkt und ohne Hürden kennenzulernen.
Organisiert wird die Arbeitgeber-Tour vom Arbeitskreis „Weibliche Migrantinnen“ im Landkreis Vechta, der sich aus Vertretungen der Agentur für Arbeit, des Jobcenters, der Kreisverwaltung, der Kammern (Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Landwirtschaftskammer), der Kreishandwerkerschaft, der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft sowie die Regionalbotschafterin des Netzwerkes „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ zusammensetzt. Der Arbeitskreis wurde 2018 unter anderem als Unter-Arbeitskreis der Koordinierungsgruppe zur Integration von Menschen mit Flucht- beziehungsweise Migrationshintergrund im Landkreis Vechta ins Leben gerufen, heißt es.
Eine Zielgruppe, die es oftmals auf dem Arbeitsmarkt schwerer habe, seien Migrantinnen, heißt es weiter. Ziel der Arbeitgeber-Tour ist demnach, Betriebe und Migrantinnen mit Familienaufgaben und einem Sprachniveau A2 und B1 auf eine andere Art und Weise beruflich zusammenzubringen.
Die teilnehmenden Unternehmen und Frauen empfanden die Tour laut Mitteilung als „runde Sache“. Die Teilnehmerinnen hätten sich demnach sehr gut vorbereitet. Einige Frauen hatten ihre Bewerbungsunterlagen dabei und konnten diese den Betrieben – teilgenommen hatten unter anderem Freese Essideen, Gasthaus Hogeback, das Alten- und Pflegeheim St. Benedikt sowie Blumen Ostmann – direkt aushändigen. Die Frauen ließen während des Rundgangs durchblicken, gern bei einigen der besuchten Betriebe arbeiten zu wollen. Die Betriebe signalisierten, stets Personalbedarf zu haben. Auch Probearbeiten und Praktika sowie Qualifizierung seien möglich. Einer Teilnehmerin konnte sogar direkt zum 1. September eine Arbeitsaufnahme angeboten werden.
Die Frauen aus dem Herkunftsländern Bulgarien, Polen, Rumänien, Syrien und Ukraine seien teils schon sehr gut qualifiziert, heißt es in der Mitteilung weiter. Berufliche Hintergründe waren zum Beispiel Schneiderin, Dekorateurin, Lehrerin, industrielle Berufe sowie pädagogische Ausbildungen. Aus Sicht der Teilnehmerinnen war die Veranstaltung „ein perfektes Sprachrohr zu den Unternehmen“ und gleichzeitig ein erster Türöffner, heißt es. Ohne die Unterstützung des Arbeitskreises wäre vermutlich, so ihre Aussage, dieser erste direkte Kontakt nicht ohne Weiteres möglich gewesen.
Auch die Betriebe gaben ein positives Feedback, zumal sie immer gutes Personal suchten. Dies sowohl auf der Fachkräfte- als auch auf der Helferebene in Vollzeit und Teilzeit. Gut verständlich und auch einfache Art stellten sie ihre Betriebe und Arbeitsabläufe vor. Ein Blick hinter die Kulissen war so möglich, sodass sich die Teilnehmerinnen ein erstes Bild davon machen konnten, wie ein künftiger Arbeitstag aussehen könnte.
Eine Wiederholung der Arbeitsgeber-Tour im Landkreis wird aufgrund des positiven Fazits angestrebt, heißt es in der Pressemitteilung. Dies mit dem Ziel im Blick, die Frauen bestmöglich zu begleiten, einen Weg in den Beruf zu finden. Die Arbeitgeber-Tour wurde bereits 2022 erfolgreich in Dinklage durchgeführt.
Die mehrstündige Veranstaltung habe gezeigt, dass gerade etwas andere Formate wie diese zu einer guten und offenen Kommunikation führen können, heißt es weiter. Auf den Wegen zu den verschiedenen Betrieben konnte so die eine oder andere Frage zu Qualifizierung, Sprach- oder auch Führerscheinerwerb beantwortet werden.
Eine der weiteren Herausforderungen ist die Arbeitszeit. Arbeitszeiten sind für Mütter mit jungen Kindern oftmals schwieriger zu organisieren. Hier konnten weitere Impulse für eine Integration in den Arbeitsmarkt gegeben werden.
„Die derzeitigen sehr guten Chancen des Arbeitsmarktes bieten vielfältige Chancen und Möglichkeiten. Den Frauen möchten wir Mut machen und sie bei der Jobsuche unterstützen. Den Betrieben bieten wir die Möglichkeit, mit uns die nächste Arbeitgeber-Tour zu gestalten, um so neues Personal zu gewinnen“, lautet das Fazit des Arbeitskreises.
Pressemitteilung der Agentur für Arbeit
Foto: Agentur für Arbeit