Der Umzug und die Restarbeiten sind noch nicht vollständig abgeschlossen, aber lange soll es nicht mehr dauern, bis im neuen Friesoyther Bildungswerk der alltägliche Betrieb läuft. „Mir reicht eigentlich eine Steckdose“, sagt Renate Hitz schmunzelnd, als Geschäftsführerin Nicola Fuhler sie durch das komplett renovierte Gebäude führt. Eine Steckdose wird es geben, ein Büro auch, in dem die Leiterin der „Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland“ ab dem 15. Januar als kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.
Bisher hat es im Cloppenburger Nordkreis solch eine Präsenz aus Platzgründen nicht geben können. „Künftig arbeiten wir dann noch intensiver zusammen als bisher“, freut sich Nicola Fuhler über das erweiterte Angebot, das kurze Wege garantiert und in erster Linie Frauen zwischen 35 und 50 Jahren anspricht.
Wenn sie sich nach der Familienphase beruflich „wieder oder anders auf den Weg machen und vielleicht finanziell unabhängig sein möchten“, bietet ihnen die Koordinierungsstelle ganzheitliche Lösungsmöglichkeiten an. So werden beispielsweise der Wiedereinstieg optimal vorbereitet und Tipps zur passenden Arbeitsstelle gegeben. Renate Hit informiert über Finanzierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, unterstützt bei Fragen der Kinderbetreuung und motiviert, getreu dem Motto der Koordinierungsstelle, dazu beruflich „am Ball zu bleiben“.
Sie berät die Bankkauffrau, die gerne als pädagogische Mitarbeiterin in der Schule arbeiten möchte oder die Einzelhandelskauffrau, die aufgrund der nicht mehr für sie infrage kommenden Arbeitszeiten ebenfalls die Tätigkeit wechseln möchte.
Die Gespräche sind vertraulich und kostenlos. „Wir klopfen die beruflichen und sozialen Kompetenzen ab, helfen bei Anträgen, klären auf und schieben quasi die Frauen an, die dann selbst initiativ werden“, betont die Leiterin und verweist auch auf den Verbund familienfreundlicher Unternehmen im Oldenburger Münsterland.
Ein Zusammenschluss von Betrieben und Kommunen, die mit einem effizienten und flexiblen Personalmanagement familienfreundliche Beschäftigungsstrukturen fördern. Über 180 Arbeitgeber bildeten bereits ein funktionierendes Netzwerk, unterstreicht Geschäftsführerin Hitz. Wer Mitglied sei, profitiere von Veranstaltungen, Informationen und Kontakten zu anderen Betrieben.
Text und Foto: Claudia Wimberg
Münsterländische Tageszeitung vom 14.12.2023